Der Betrieb des pneumatischen Antriebs des Fahrzeugs KamAZ-4310 weist die folgenden Merkmale auf.
Die Versorgungsleitung umfasst einen Kompressor 6, einen Druckregler 9 und einen Feuchtigkeitsabscheider 8
Im Vergleich zu anderen Fahrzeugen verfügt die Versorgungsleitung des KamAZ-4310-Fahrzeugs nicht über eine Frostschutzsicherung oder einen Kondensatbehälter.
Sie sind nicht erforderlich, da die Trocknung der Druckluft durch einen Feuchtigkeitsabscheider und durch die Einstellung des Druckreglers gewährleistet wird, um eine Druckdifferenz zwischen den Anschlüssen „I“ und „III“ (siehe Abbildung) von 250 kPa zu erzeugen.
Dies wird durch eine verstärkte Rückschlagventilfeder 9 und eine Einstellmutter im Regler erreicht.
Rückschlagventil 9 arbeitet als Differenzialventil und öffnet; mit einem Druckunterschied an den Anschlüssen „I“ und „III“ von 220-280 kPa.
Diagramm des pneumatischen Bremsantriebs des Wagens KamAZ-4310
Wenn das Rückschlagventil 9 öffnet, sinkt der Druckluftdruck in der Versorgungsleitung stark.
In diesem Fall tritt ein thermodynamischer Effekt auf, der durch eine Abnahme der Lufttemperatur und die Kondensation winziger Feuchtigkeitströpfchen darin gekennzeichnet ist, die sich im unteren Teil des Luftentfeuchters sammeln und automatisch über das Ablassventil in die Atmosphäre abgegeben werden .
Kondensierte Feuchtigkeit wird auch über den atmosphärischen Auslass des Druckreglers entfernt, wenn dieser geöffnet wird.
Im Block der Sicherheitsventile* des Fahrzeugs KamAZ-4310 wird ein einzelnes Sicherheitsventil 70 anstelle eines doppelten verwendet, da das Fahrzeug KamAZ-4310 über kein Notbremslösesystem verfügt.
Bei diesen Fahrzeugen ist der pneumatische Antrieb der Feststellbremse so aufgebaut; dass die Freigabe der Energiespeicher der Bremskammern unmittelbar nach dem Starten des Motors gewährleistet ist, unabhängig vom Vorhandensein von Druckluft in den Empfängern.
Zweileitungs-Bypassventile 20 und 21 sorgen für die Luftzufuhr von der Steuerleitung des Ventils 7 direkt zu den Energiespeichern, wenn in den Empfängern 19 keine Luft vorhanden ist.
Sie können also nach dem Erlöschen der Parkbrems-Warnleuchte losfahren.
Es ist zu beachten, dass bei fehlender Luft in den Behältern der Kreise „I“ und „IV“ (Anzeige des Manometers) die Betriebsbremsanlage nicht funktioniert und die Bremsung über Ventil 7 erfolgen muss.
Der pneumatische Antrieb der Betriebsbremse ist nahezu identisch aufgebaut wie bei anderen Fahrzeugen.
Eine Besonderheit ist, dass im Kreis „I“ des Vorderachs-Bremsantriebs kein Druckbegrenzungsventil und im Kreis „II“ des Hinterachs-Bremsantriebs kein Bremskraftregler vorhanden ist.
Außerdem ist zu beachten, dass an den Hinterrädern Bremskammern mit 24/24-Energiespeichern mit vergrößerter aktiver Membranfläche zum Einsatz kommen.