Der Vorderachsaufbau ist in der Abb. dargestellt. 1.
Hauptgetriebe und Differenzial der hinteren und vorderen Antriebsachsen sind identisch, mit Ausnahme der Ölansaugvorrichtung der Antriebsritzelwellenlager, die bei der Vorderachse nicht zum Einsatz kommt
Die Vorderachse verfügt über eine Konstantgeschwindigkeits-Kardanwelle.
Das rechteckige Vorderachsgehäuse besteht aus zwei aus Stahlblech gestanzten Hälften, die entlang der horizontalen Achse der Achse verschweißt sind.

Der Mittelteil des Kurbelgehäuses ist zur Wagenlängsachse nach links versetzt, an den Enden sind Flansche stumpf angeschweißt, an denen die Kugelgelenke der Achsschenkel befestigt sind.
Wartung der Vorderachse
Die Wartung der Vorderachse während des Betriebs besteht aus der Aufrechterhaltung des erforderlichen Ölstands im Kurbelgehäuse und dessen regelmäßigem Ölwechsel, der Schmierung der Kardanwelle und der Achsschenkelbolzen, der regelmäßigen Überprüfung der Dichtheit der Achsschenkelbolzenlager, der Überprüfung der Achsvermessung, dem Festziehen loser Verbindungen und der Überprüfung der Dichtheit der Ritzelwellenlager.
Die Einstellung des Eingriffs erfolgt ausschließlich beim Einbau neuer Zahnräder.
Störungen, deren Ursachen und Beseitigungsmöglichkeiten im Hauptgetriebe und Differenzial der Vorder- und Hinterachse sind ähnlich.
Reparatur der Vorderachse
Vorderachse aus dem Fahrzeug ausbauen. Zum Ausbau der Vorderachse sind folgende Schritte erforderlich:
Den flexiblen Schlauch von den hydraulischen Bremsantriebsleitungen am linken Längsträger trennen. Den flexiblen Schlauch von der Vorderachse abschrauben.
Für das Fahrzeug GAZ-66-01 zusätzlich:
- - Den Schlauch von der Rohrleitung des Reifendruckregelsystems am rechten Längsträger abtrennen, den flexiblen Luftversorgungsschlauch von der Vorderachse abschrauben;
- - die Stoßdämpfer von der Vorderachse trennen;
- - Trennen Sie die Rohre und flexiblen Schläuche vom Servolenkungssteuerventil, von der Längslenkstange, von der Vorderachse und vom Servolenkungszylinder;
- - die vordere Gelenkwelle vom Flansch der Antriebsritzelwelle der Vorderachse trennen;
- - die Längsstange vom Achsschenkel trennen;
- - Entfernen Sie die Polster, Steigbügel und Beläge der Vorderfedern;
- - Rollen Sie die Vorderachse zurück und montieren Sie sie auf einem Ständer oder Stützen.
Vorderachse demontieren
Trennen Sie die Längslenkstange vom Achsschenkel.
Entfernen Sie die Fußstützen. Für das Fahrzeug GAZ-66-01 zusätzlich:
- Trennen Sie die Luftzufuhrleitung zum Luftventil von der Flanschabdeckung der Vorderachsnabe und vom Ventil.
Schutzabdeckung, Räder, Bremstrommel und Schutzkappe der Kupplungsausrückung entfernen.
Mit einem Spezialschlüssel die Schraube der Kupplung des Antriebsflansches lösen, Kupplung abnehmen (dabei darauf achten, dass der Stopfen mit der Feder nicht aus der Bohrung in der Kardanwelle fällt).
Entfernen Sie den Antriebsflansch (drehen Sie beim Entfernen des Flansches nicht die Bolzen heraus). Beim Fahrzeug GAZ-66-01 muss zusätzlich die Nabenflansch-Abdeckung entfernt werden.
Entfernen Sie die Nabe mit Lagern.
Trennen Sie die Bremshydraulikleitungen von der Bremsscheibe.
Beim Fahrzeug GAZ-66-01 müssen zusätzlich die flexiblen Luftzufuhrschläuche zur Dichtungseinheit abgeklemmt werden, die durch die Bremsscheiben führen.
Entfernen Sie den Bremsschutz mit dem Ölabweiser und dem Zapfen.
Bei Fahrzeugen vom Typ GAZ-66-01 muss zusätzlich die Nabendichtung entfernt und der flexible Luftzufuhrschlauch zum Dichtungsblock vom Dichtungsblock abgeschraubt werden.
Entfernen Sie die Gleichlaufkardanwellen.
Das Traggelenk mit Hilfe der Demontageschrauben abdrücken. Den Hebel am linken Achsschenkelgehäuse und den Einstellscheibensatz entfernen.
Entfernen Sie die obere Achsschenkelbolzen-Abdeckung des rechten Achsschenkels mit einem Satz Einstellscheiben.
Entfernen Sie die unteren Achsschenkelbolzenbeläge mit dem Satz Einstellscheiben.
Entfernen Sie die Kugelgelenkdichtung.
Entfernen Sie die äußeren Lagerringe der Achsschenkelbolzen.
Entfernen Sie die Lager von den Kugelgelenkzapfen.
Trennen Sie das Kugelgelenk und das Achsschenkelgehäuse.
Defekte an der Vorderachse und wie man sie behebt
Ursachen von Störungen - Methoden zur Beseitigung
Verletzung des richtigen Sturzwinkels der Räder, Auftreten eines "Wackelns" der Vorderräder beim Fahren und ungleichmäßiger Reifenverschleiß aufgrund großen Spiels in den Vorderradnabenlagern - Passen Sie die Spannung der Vorderradnabenlager an
Das Auto liegt aufgrund der Durchbiegung des Vorderachsgehäuses nicht gut auf der Straße - Richten Sie das Gehäuse aus oder ersetzen Sie das Achsgehäuse durch ein neues
Durch Verschleiß tritt Schmiermittel durch die Gummifilzdichtung des Drehzapfens aus - Dichtung ersetzen
Erhöhter Reifenverschleiß durch falsche Achseinstellung (verbogene Spurstange oder falsch eingestellte Spurstangenlänge) - Spurstange begradigen oder deren Länge anpassen
Gleichlaufkardanwellen demontieren
Bei Bedarf wird die Gleichlaufkardanwelle in der folgenden Reihenfolge demontiert.
Markieren Sie die relativen Positionen der Kardangabeln mit Farbe oder Kreide.
Legen Sie die Kardanwelle in eine vertikale Position mit der kurzen (angetriebenen) Gabel nach oben, sodass der zentrale Kugelbolzen durch sein Eigengewicht in das zentrale Kugelloch fallen kann.
Wenn der Stift nicht nach unten geht, klopfen Sie mit dem Ende einer langen Gabel auf einen Holzständer oder spreizen Sie die Gabeln und drücken Sie den Stift mit einem Schraubenzieher nach unten.
Drehen Sie die mittlere Kugel zusammen mit dem Stift und entfernen Sie den Stift.
Die mittlere Kugel mit der Fase in Richtung einer der vorderen Kugeln drehen, die angetriebene Gabel biegen, dabei kann eine der vorderen Kugeln, die der Fase gegenüberliegt, vom Kardan abgenommen werden.
Die restlichen Bälle können, nachdem der erste herausgenommen wurde, frei herausgenommen werden.
Die Anforderungen an den technischen Zustand und den zulässigen Verschleiß der Vorder- und Hinterachsteile sind ähnlich.
Vorderachse montieren
Zusammenbau von Gleichlaufgelenken. Die Zusammenbau von Gelenken erfolgt nach der Auswahl neuer, größerer Reparaturkugeln oder infolge des Austauschs einer der Gabeln.
Die Montagereihenfolge ist wie folgt.
Die vordere (lange) Gabel in senkrechter Stellung (mit der Gabel nach oben) in einen Schraubstock einspannen.
Setzen Sie die Mittelkugel (ohne Stift) mit der flachen Seite nach außen in die kugelförmige Aussparung der Antriebsgabel ein.
Setzen Sie die angetriebene Gabel auf die zentrale Kugel.
Drehen Sie die Gabel zur Seite und setzen Sie nacheinander drei Antriebskugeln in die Gabelnuten ein.
Wenn die Kardangabeln maximal gespreizt sind und die mittlere Kugel mit der Fase in Richtung der Nut der vierten führenden Kugel gedreht ist, führen Sie diese Kugel so in die Nut ein, dass sie die Fase passiert.
Nachdem Sie die Gabeln auseinander bewegt haben, stecken Sie den Stift in das Loch in der mittleren Kugel.
Drehen Sie die Mittelkugel so, dass die Achse des Mittelkugelbolzens mit dem Loch in der angetriebenen Gabel übereinstimmt. Bewegen Sie die Gabeln so, dass das Ende des Stifts in das Loch in der Gabel eintritt
Die Längsbewegungen der Gleichlaufgelenkwelle im Zapfen werden durch Anlaufscheiben begrenzt, von denen eine im Kugelgelenk und die andere im Zapfen verbaut ist.
Die Vorspannung der Kardankugeln sollte so bemessen sein, dass das erforderliche Moment, um die Gabel in alle Richtungen um 10–15˚ aus der Senkrechten zu drehen, während die andere Gabel in einem Schraubstock eingespannt ist, 500–800 kgf/cm beträgt.
Um eine korrekte Montage zu gewährleisten und die erforderliche Vorspannung zu erreichen, werden die Führungskugeln nach Durchmessergröße (mm) in neun Gruppen sortiert:
- 1. Gruppe – 40.09 – 40.07
- 2. Platz: 40,07 - 40,05
- 8. – 40.05 – 40.03
- 4. – 40.03 – 40.01
- 5. Platz – 40,01 – 39,99
- 6. Platz – 39,99 – 39,97
- 7. – 39,97 – 39,95
- 8. – 39,95 – 39,93
- 9. Platz – 39,93 – 39,91
Durchmesser der Montagekugel, mm 34,85 ± 0,025.
Jede Gelenkwelle ist mit Kugeln aus einer Gruppe oder zwei benachbarten Gruppen bestückt. Beispielsweise zwei Kugeln mit einem Durchmesser von 39,98 mm und zwei Kugeln mit einem Durchmesser von 40,00 mm.
Beim Einbau von Kugeln gleicher Größe ist es notwendig, diese diametral gegenüberliegend zu platzieren.
Der Durchmesserunterschied zweier Kugelpaare einer Gelenkwelle darf maximal 0,04 mm betragen.
Das Einfahren der Kardanwelle erfolgt auf einem Ständer mit einer Winkeländerung der Gabeln von 0 bis 30° für 2-3 Minuten bei 150 U/min.
Beim Einfahren wird die Gelenkwelle mit Öl geschmiert.
Der Zusammenbau der Vorderachse erfolgt in umgekehrter Reihenfolge der Demontage. Bitte beachten Sie bei der Montage folgendes:
Drücken Sie die Buchse bündig mit dem Ende der Buchse unter der Anlaufscheibe in das Kugelgelenk des Achsschenkels.
Bei Fahrzeugen vom Typ GAZ-66-01 muss vor dem Einbau des Achsschenkels ein flexibler Schlauch in den Dichtungsblock geschraubt werden.
Beim Zusammenbau und Einbau der Achsschenkeldichtung den Filzaußenring in warmes Motoröl tauchen.
Wenn Sie ein Kugelgelenk in eine Gleichlaufgelenkwelle einbauen, tragen Sie gemäß der Schmiertabelle gleichmäßiges Fett auf.
Schmieren Sie die Achsschenkelbolzenlager über die Schmiernippel mit Fett gemäß Schmierschema.
Nach der Montage wird die Vorderachse auf einem Prüfstand ohne Last und mit Last geprüft. Eine ordnungsgemäß montierte Vorderachse muss folgende Anforderungen erfüllen.
Beim Brückenbetrieb darf es weder zu erhöhter Geräuschentwicklung noch zu erhöhter Erwärmung kommen.
Es darf kein Ölleck durch Dichtungen, Abdeckungen und Schraubverbindungen geben.
Nüsse shp Die Befestigungsschraube des Antriebsflansches an der Nabe festziehen (Drehmoment 12-14 kgm).
Vorderachseinstellung
Die Lagerungen von Ritzelwelle, Differenzial, Nabe sowie die Einrückung der Hauptzahnräder werden an der Vorderachse auf die gleiche Art und Weise eingestellt wie an der Hinterachse.
Einstellen des Lageranzugs der Achsschenkelzapfen.
Bevor Sie den festen Sitz der Achsschenkelbolzenlager prüfen, prüfen Sie den festen Sitz der Radnabenlager. Die Kontrolle der festen Lagerung der Achsschenkelbolzen erfolgt bei aufgebockten Rädern und ausgebauten Lenkstangen.
Beim Prüfen schaukeln Sie die Räder mit Ihren Händen in einer vertikalen Ebene in mehreren Positionen innerhalb des Drehwinkels des Rades auf dem Achsschenkelbolzen hin und her.
Die Achsschenkelbolzenlagerung muss absolut spielfrei eingestellt werden, da die Lager sonst schnell zerstört werden.
Verwenden Sie zum Einstellen der Achsschenkelbolzenlager Unterlegscheiben von 0,10 und 0,15 mm.
Werkseitig eingestellte Lager haben oben und unten die gleiche Anzahl und Dicke an Unterlegscheiben.
Achten Sie beim Einstellen der Achsschenkelbolzenlagerung darauf, dass Sie oben und unten gleich viele Distanzscheiben entfernen, da sonst die Ausrichtung der Achsschenkelteile gestört wird.
Wenn die Lager richtig eingestellt sind, sollte sich der Achsschenkel mit etwas Kraft von Hand relativ zu den Achsschenkelbolzen drehen lassen.
Bei der Prüfung mit einem Dynamometer sollte die auf den Schwenkarm der Lenkstange an der Kugelbolzenstelle ausgeübte Kraft bei abmontierten Kugelgelenkdichtungen, bei auf einem Wagenheber angehobener Vorderachse, abmontierten Lenkstangen und ausgebauter Gleichlaufgelenkwelle 2,25 - 3,75 kg betragen, wenn sich der Dynamometer ruhig bewegt.
Beim Einstellen des oberen Achsschenkelbolzens auf der linken Seite der Vorderachse müssen vor dem Ausbau des Längslenkers die flexiblen Schläuche der Bremsanlage und der Reifendruckregelanlage abgeklemmt werden.
Entfernen Sie den Schwenkarm niemals durch Abschrauben seiner Bolzen.

Kontrolle der Montage der Vorderräder
Um die Stabilität des Fahrzeugs zu gewährleisten und einem erhöhten Reifenverschleiß vorzubeugen, ist die in der Tabelle dargestellte Vorderradmontage vorgesehen (Abb. 2).
Winkel der Vorderradeinstellung:
- - Sturzwinkel der Räder 0° 45’, Neigungswinkel der unteren Enden der Achsschenkelbolzen nach vorne 3˚ 30’;
- - Achsvermessung 2 – 5 mm, seitlicher Neigungswinkel der Achsschenkelbolzen 9˚
Eingestellt wird lediglich die Vorspur des Autos. Die Winkel der Achsschenkelbolzen und der Sturz der Räder werden nicht eingestellt, sondern sind durch die Konstruktion der Vorderachse vorgegeben.
Während des Betriebs können diese Winkel bei Verschleiß von Teilen, Verformung der Gehäuse durch Stöße bei Unfällen oder Bruch von Federn überschritten werden.
Der Sturzwinkel ist der Winkel zwischen der Radebene und der vertikalen Ebene, die parallel zur Längsachse des Fahrzeugs liegt. Er erhöht die Stabilität des Fahrzeugs während der Fahrt.
Dieser Winkel kann durch Lockern der Radnabenlager oder Durchbiegung der Achswellengehäuse und des Kugelgelenks überschritten werden.
Der Sturzwinkel der Räder wird instrumentell überprüft. Wenn Sie über keine Messgeräte verfügen, können Sie mit einem Winkel die Maße zwischen der senkrechten Ebene des Winkels und dem unteren bzw. oberen Ende der Felge messen.
Der Maßunterschied sollte entsprechend dem angegebenen Radsturzwinkel von 0˚45' 4-9 mm betragen.
Zur Messung wird das Fahrzeug voll beladen, mit normalem Reifendruck und Rädern in Geradeausstellung auf eine waagerechte Fläche gestellt.
Die Spur wird durch die Differenz der Abstände zwischen den Innenflächen der Reifen hinten (B) (siehe Abb. 2) und vorne (A) etwa auf Höhe der Radmitte gemessen.
Dieser Unterschied sollte bei korrekter Achseinstellung 2–5 mm betragen, d. h. B-A = 2–5 mm.
Die Achsvermessung erfolgt durch die Längenänderung der Querlenkerstange. Lösen Sie hierzu die Anziehungskraft der Endschrauben und drehen Sie das Ende, indem Sie den linken oder rechten Spurstangenbolzen aus dem Schwenkbolzengehäusehebel herausdrücken, bis die Konvergenz 2–5 mm beträgt.
Um eine Einstellung innerhalb der angegebenen Grenzen zu gewährleisten, verfügen die Spitzen über unterschiedliche Gewindesteigungen (links - 2 mm, rechts - 1,5 mm).
Beim Einstellen der Achsvermessung ist das Maß З63 ± 1 mm von der Mitte des Kugelbolzens des rechten Endes bis zum Ende der Basis der Halterung zur Befestigung der Stange des Servozylinders einzuhalten, da eine Überschreitung dieses Maßes zu Fehlfunktionen des Servozylinders führt.
Nach Abschluss der Einstellung die Muttern der Spitzenbolzen bis zum Anschlag festziehen, die Spitzenbolzenmutter festziehen und mit einem Splint sichern.
Achten Sie beim Einstellen und endgültigen Festziehen der Stangenköpfe auf einen Abstand (30 mm) zwischen Stange und Lagerdeckel der Vorderachs-Antriebsritzelwelle.
Diese der Spalt ist notwendig, um zu verhindern, dass die Querstange beim Drehen der Räder das Achsgetriebegehäuse berührt.
Die Überprüfung der Achsvermessung erfolgt unter den gleichen Bedingungen wie die Prüfung des Sturzwinkels.
Gebrauchte Radlager
Radnabenlager vorn:
- - intern – 7515 (Innendurchmesser 75, Außendurchmesser 130, Breite 33,5 mm);
- - außen – 807813K1 (Innendurchmesser 65, Außendurchmesser 110, Breite 30,5 mm).