Bei der Servopumpe (Abb. 1) handelt es sich um eine doppeltwirkende Flügelzellenpumpe, d. h. während einer Umdrehung des Pumpenrotors werden zwei komplette Saugzyklen und zwei Druckzyklen durchgeführt.

Der Pumpenrotor enthält Gefäße, in denen die Flügel platziert sind. Die Klingen sollten sich in den Vasen frei bewegen können, ohne zu klemmen.

In den Saughohlräumen gelangt Öl in den Raum zwischen den Schaufeln und wird dann in die Auslasshohlräume gedrückt.

Die Verdrängung des Öls erfolgt durch die Volumenreduzierung zwischen den Schaufelblättern bei der Rotation des Rotors im speziell profilierten Stator.

Servolenkung

Abb. 1. Servolenkung: 1 - Halterung für die Schlauchmontagekupplung; 2 - Bolzen; 3 - Schlauchbefestigungskupplung; 4 - Pumpenbehälter; 5 - Befestigungsklemme für Ablaufschlauch; 6 - Schlauchmontagehalterung; 7 - Ablaufschlauch; 8 - Auslassschlauch; 9 - Spitze des Ablaufschlauchs; 10 - Steuerventil; 11 - Rohrleitungen; 12 - Schlauchschelle; 13, 14 - Schläuche zum Arbeitszylinder; 15 - Schlauchmontagehalterung; 16 - Dichtung der Kolbenstange des Arbeitszylinders; 17 - Arbeitszylinder; 18 - Kugelbolzen zur Befestigung von Zylindern; 19 - Schlauchmontageplatte; 20 - Schlauchmontagehalterung; 21 - Bolzen; 22 - Halterungsklemme

Die Pumpe hat einen Öltank.

Unter dem Tankdeckel befindet sich ein Einfüllfilter und am Ablassschlauch, durch den das Öl vom System zur Pumpe zurückfließt, ist ein Maschenfilter angebracht.

Im Pumpendeckel befinden sich zwei Ventile.

Das Sicherheitsventil (intern) begrenzt den maximalen Druck im System auf 65–70 kg/cm² .

Das Bypassventil begrenzt die Ölmenge, die bei hohen Kurbelwellendrehzahlen des Motors von der Pumpe an die Servolenkung geliefert wird.

Das Ventil ist so ausgelegt, dass nicht mehr als 10 l/min Öl in die Servolenkung geleitet werden.

Überschüssiges Öl wird innerhalb der Pumpe umgeleitet und gelangt zurück in die Saugkammern.

Das Steuerventil befindet sich am vorderen Ende der Längslenkstange.

Im Ventilkörper befindet sich ein Schieberventil, welches über Zwischenteile mit dem Achsschenkelbolzen verbunden ist.

Der Ventileinsatz ist an beiden Enden mit Gummimanschetten abgedichtet.

Wenn sich das Steuerventil in der Mittelstellung befindet (das Fahrzeug fährt geradeaus), wird das über den Auslassschlauch zum Steuerventil geleitete Öl durch die Lücken zwischen den Enden der Steuerventilhälse und den Kanälen im Gehäuse in den Ablassschlauch geleitet und kehrt zum Pumpenbehälter zurück.

Wenn das Lenkrad gedreht wird, bewegt der Achsschenkelbolzen das Steuerventil, das durch Blockieren der Kanäle im Ventilkörper Öl unter Druck in die eine oder andere Kammer des Arbeitszylinders leitet (je nachdem, in welche Richtung gedreht wird).

Die Stange des Antriebszylinders ist mit der Querlenkstange verbunden und bewegt diese, wodurch die Vorderräder gedreht werden.

Nach Abschluss der Drehung wird das Schieberventil in die Mittelstellung gebracht, der Öldruck im Arbeitszylinder sinkt und das Öl vom Ventil fließt zur Pumpe zurück, ohne in den Arbeitszylinder zu gelangen.

Der doppeltwirkende Arbeitszylinder ist über ein Kugelgelenk in einer Halterung am Vorderachsgehäuse befestigt.

Die Kolbenstange ist mit zwei elastischen Gussringen abgedichtet.

Die Zylinderstange ist mit einer Chrombeschichtung versehen, die für eine höhere Verschleißfestigkeit und einen besseren Korrosionsschutz sorgt.

Der Austritt der Stange aus dem Zylinder ist mit einer Gummimanschette abgedichtet.

Zum Schutz vor eindringendem Schmutz sind außen Messingscheiben und eine Filzdichtung verbaut.

Der Antriebszylinder dreht nicht nur die Vorderräder, sondern absorbiert auch Stöße der Räder beim Fahren über verschiedene unebene Oberflächen.

Die Lenkmechanik und weitere Lenkungsbauteile werden dadurch deutlich von Stoßbelastungen entlastet.

Wartung der Servolenkung

Das Spannen der Antriebsriemen der Servopumpe erfolgt durch Kippen des Pumpengehäuses. Der Winkel des Pumpenkörpers sollte nicht zu groß sein und die Möglichkeit gewährleisten, Öl in den Pumpentank zu füllen.

Wenn die Neigung des Pumpenkörpers die Riemenspannung nicht gewährleistet, verschieben Sie die Pumpe zu den Löchern in der Halterung. Wenn die Riemen stark herausgezogen sind, verschieben Sie die Pumpenhalterungen zu zusätzlichen Löchern in ihnen.

Bei normaler Riemenspannung sollte die Durchbiegung jedes Riemens zwischen den Riemenscheiben des Kompressors und der Servopumpe 15–20 mm betragen, wenn der Riemen mit einer Kraft von 4 kg gedrückt wird.

Beim Prüfen des Ölstands im Vorratsbehälter der Servolenkung müssen die Vorderräder des Fahrzeugs gerade stehen.

Füllen Sie bei laufendem Motor Öl bis zur Markierung „Ölstand“ an der Wand des Pumpenbehälters oder, falls keine Markierung vorhanden ist, bis zum Sieb des Einfüllfilters nach.

Bevor Sie den Tankdeckel abnehmen, um den Füllstand zu prüfen, nachzufüllen oder den Tank zu wechseln, asla muss gründlich von Schmutz gereinigt und mit Benzin gewaschen werden.

Gießen Sie das Öl durch einen Trichter mit Doppelsieb und Einfüllfilter, der im Pumpentank installiert ist.

Bei starker Verstopfung der Filter durch Harzablagerungen die Filter zusätzlich mit Lösemittel Nr. 646, welches zum Lackieren von Autos verwendet wird, auswaschen.

Überprüfen Sie während des Betriebs regelmäßig den festen Sitz der Schrauben, mit denen die Pumpe und ihre Halterungen befestigt sind, sowie der Schrauben, mit denen das Steuerventil an der Längsstange befestigt ist.

Überprüfen Sie regelmäßig den festen Sitz der Kugelgelenkmutter, mit der der Arbeitszylinder an der Halterung befestigt ist.

Durch Lösen dieser Mutter löst sich das Kugelgelenk im konischen Loch der Halterung.

Überprüfen Sie regelmäßig den festen Sitz der Kolbenstangenmutter des Arbeitszylinders und den Zustand der Gummipolster, mit denen die Stange an der Stangenhalterung befestigt ist. Wenn die Gummipuffer verschleißen, müssen sie ausgetauscht werden.

Ölwechsel

Um das Öl zu wechseln, heben Sie die Vorderräder des Autos an und öffnen Sie den Vorratsbehälterdeckel der Servolenkungspumpe.

Um das Öl abzulassen, müssen Sie:

  • - Entfernen Sie die Druck- und Ablassschläuche vom Steuerventilgehäuse und lassen Sie das Öl durch diese Schläuche aus der Pumpe ab;
  • - Trennen Sie die Schläuche von den Anschlüssen des Arbeitszylinders. und lassen Sie das Öl aus dem Tank und dem Steuerventil ab;
  • - Lassen Sie das Öl aus dem Antriebszylinder ab, indem Sie das Lenkrad langsam bis zum Anschlag nach rechts und links drehen.
  • Spülen Sie die Servolenkung nach dem Ablassen des Öls mit frischem Öl. Filtersiebe werden separat gewaschen.

Zum Einfüllen von frischem Öl benötigen Sie:

  • - alle Schläuche anschließen;
  • - Füllen Sie frisches Öl bis zur Markierung „Ölstand“ in den Tank und pumpen Sie das Öl bei niedriger Kurbelwellendrehzahl des Motors, wobei Sie das Lenkrad 2-3 Mal in beide Richtungen bis zum Anschlag drehen, ohne in den Extrempositionen anzuhalten.

Beobachten Sie beim Pumpen von Öl den Füllstand im Tank und füllen Sie bei Bedarf Öl nach. Die Gesamtkapazität der Servolenkung beträgt ca. 1,8 Liter Öl;

  • - Tankdeckel mit Dichtungsring, Gummiring des Deckelbefestigungsbolzens und Unterlegscheibe montieren und mit Flügelmutter festschrauben.

Die Flügelmutter nur handfest anziehen. Wenn Öl unter der Abdeckung austritt, ersetzen Sie die Abdeckungsdichtung.

Fahren eines Autos mit nicht funktionierender Servolenkung

Auch bei einer defekten Servolenkung ermöglicht die Lenkung des Fahrzeugs eine Weiterfahrt. Dabei ist zu beachten, dass der zum Wenden des Fahrzeugs erforderliche Kraftaufwand am Lenkrad zunimmt.

Um mit einer defekten Servolenkung weiterzufahren, schalten Sie die Pumpe durch Entfernen der Antriebsriemen aus.

Um den Kraftaufwand am Lenkrad zu verringern, sollten Sie bei einer Beschädigung der Servolenkung das Öl aus der Servolenkung ablassen.

Wenn der Arbeitszylinder beschädigt oder defekt ist, bauen Sie ihn aus.

Langzeitfahrten mit einer defekten Servolenkung sind nicht zu empfehlen.

Überprüfung des Lenkradspiels

Das Spiel des Lenkrads wird durch die Einstellung des Lenkgetriebeeingriffs und die Konstruktionsmerkmale des hydraulischen Verstärkers bestimmt.

Bei einer defekten Servolenkung ist das Lenkradspiel größer als bei funktionierender Servolenkung. Dies ist ein Konstruktionsmerkmal der Servolenkung.

Das maximal zulässige Lenkradspiel beträgt bei eingeschalteter Servolenkung 60 mm um den Lenkradumfang (bzw. 15°), bei nicht eingeschalteter Servolenkung 120 mm (bzw. 30°).

Überprüfung des von der Servolenkungspumpe erzeugten Drucks

Um sicherzustellen, dass die Servopumpe ordnungsgemäß funktioniert, muss der von der Pumpe erzeugte Öldruck gemessen werden.

Hierzu müssen Sie den Ablaufschlauch aus der Gewindebohrung der Pumpe herausschrauben und in diese Bohrung einen Adapter mit Manometer und Hahn einschrauben.

Das Manometer muss eine Skala von mindestens 80 kg/cm² haben. Auf der anderen Seite schrauben Sie den Ablaufschlauch in den Adapter.

Zur Kontrolle öffnen Sie den Hahn und drehen bei geparktem Auto die Vorderräder nach rechts oder links bis zum Stillstand.

An den Extrempositionen der Räder muss der Öldruck bei Leerlaufdrehzahl der Motorkurbelwelle mindestens 60 kg/cm² betragen.

Wenn der Öldruck weniger als 60 kg/cm² beträgt, müssen Sie das Ventil am Adapter schließen und den Öldruck am Manometer überwachen.

Wenn die Pumpe ordnungsgemäß funktioniert, sollte der Druck ansteigen und mindestens 60 kg/cm² betragen.

Bei einer defekten Pumpe steigt der Druck nicht an. Steigt der Druck auf 60 kg/cm², ist der Fehler beim Steuerventil oder Arbeitszylinder zu suchen.

Halten Sie beim Prüfen den Hahn nicht länger als 15 Sekunden geschlossen oder die Räder des Fahrzeugs in Extrempositionen, da dies zur Überhitzung und zum Verschleiß der Pumpenteile führen kann.

Das Öl im Pumpenbehälter muss bei der Kontrolle warm sein.

Fehlfunktionen der Servolenkung und wie man sie behebt

- Ursachen für Störungen

Entfernungsmethoden

Unzureichende oder ungleichmäßige Servounterstützung beim Drehen des Lenkrads in beide Richtungen:

- Unzureichende Spannung der Pumpenantriebsriemen

Die Gürtel enger schnallen

-Unzureichender Ölstand im Pumpenbehälter

Öl hinzufügen

- Vorhandensein von Luft oder Wasser im System (Schaum im Tank, trübes Öl)

Luft entfernen. Wenn die Luft nicht entfernt wird, überprüfen Sie die Dichtheit aller Verbindungen, entfernen und waschen Sie den Maschenfilter, überprüfen Sie die Unversehrtheit der Dichtung unter dem Verteiler und die Dichtheit seiner Befestigungsschrauben. Bei Bedarf Öl wechseln

- Pumpenstörung

Pumpe prüfen

- Steuerventilschieber steckt fest

Steuerventil zerlegen und reinigen

- Festfressen der Stange oder des Kolbens des Arbeitszylinders

Finden Sie die Ursache und den Ort des Staus heraus. Reparieren oder ersetzen Sie beschädigte Teile

- Erhöhter Ölverlust durch die Dichtringe im Arbeitszylinder aufgrund von Verschleiß oder Bruch

Zylinder zerlegen und Ringe ersetzen

- Periodisches Feststecken des Pumpen-Bypassventils aufgrund von Verunreinigungen

Pumpe zerlegen, freie Beweglichkeit des Ventils prüfen

Keine Servounterstützung beim Drehen des Lenkrads nach rechts:

- Die Schraube, mit der die Steuerventilspule befestigt ist, hat sich gelöst

Ziehen Sie die Schraube fest

Komplettes Fehlen einer Verstärkung bei verschiedenen Kurbelwellendrehzahlen des Motors:

- Abschrauben des Sitzes des Pumpensicherheitsventils

Pumpe zerlegen, Sitz festziehen

- Das Bypassventil der Pumpe klemmt

Pumpe zerlegen, reinigen und von Schmutz befreien.

Bei starker Verschmutzung die komplette Servolenkung spülen

Erhöhte Geräuschentwicklung beim Pumpenbetrieb:

- Unzureichender Ölstand im Pumpentank

Öl hinzufügen

- Unzureichende Spannung der Pumpenantriebsriemen

Die Gürtel enger schnallen

- Verstopfter oder falsch installierter Filter

Filter waschen, richtig einbauen

- Vorhandensein von Luft im System

Luft entfernen

- Verformung der Kollektorebene im Pumpenbehälter

Verteilerrohr geraderichten oder ersetzen

- Starker Verschleiß von Pumpenteilen

Pumpenteile zerlegen und prüfen, ggf. austauschen

Klopfendes Geräusch an der Vorderseite der Pumpe:

- Starker Verschleiß des Kugellagers der Pumpenwelle

Lager ersetzen

Öl durch den Entlüfter ausstoßen:

- Ölstand über Markierung

Auf normales Niveau einstellen

- Das Sieb ist verstopft

Filter waschen

- Die Krümmerdichtung ist beschädigt

Ersetzen Sie die Dichtung

- Gebogener Kollektor

Verteilerrohr geraderichten oder ersetzen